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Ausgewählte Schriftstücke
Unsere "unendliche" Geschichte.
- Eine Zwischenbilanz der Bemühungen um den Gedenkstein -
So ist es wohl in Wirklichkeit. Die ersten Überlegungen zum Thema: Gedenkstein für die zivilen Gleiwitzer Opfer des Krieges reichen 5 Jahre zurück.
Damals diskutierten wir darüber noch mit Wolfgang und der Gleiwitzer Kreis stand voll hinter diesem Projekt in welches wir auch seit jener Zeit eingebunden sind.
Wie gesagt, fünf Jahre sind vergangen und es gibt Stimmen (oder womöglich ist es nur eine?) die meinen, daß wir, der Gleiwitzer Kreis, der Vorstand
oder sogar persönlich nur ich haben in dieser Zeit eine schlechte Arbeit geleistet. Weil dieser Gedenkstein am alten Friedhof auf der Coseler Straße
noch immer nicht steht!
Ich möchte dem entgegentreten und neben einer Berichterstattung über den Stand der Dinge auch eine Rechtfertigung unseres Tun liefern.
Zuerst eine Tatsache: Das Projekt realisieren wir in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Gleiwitz, doch nicht wir zeichnen verantwortlich für alle administrativen
Gegebenheiten, die Finanzierung, die Entwürfe und die zukünftige Ausführung des Projektes. Unser Angebot einer finanziellen Unterstützung wurde
wohlwollend aufgenommen doch war es niemals die Grundlage einer Projektrealisierung. Dafür diente es uns seinerzeits zum Einstieg in dieses Unterfangen und
im weiteren Verlauf maßgeblich zu
seiner Mitgestaltung: Von der Auswahl eines Gestaltungvorschlags bis zur Diskussion um die Inschriften und der Aufstellungsstelle.
Nicht zu unterschätzen ist der am Rande aller Aktivitäten erzielte Bekanntheitsgrad des GK in der Stadtverwaltung und im Bistum - eben das,
was unsere Arbeit in der alten Heimat erleichtert.
Deswegen können wir jetzt auch auf einige direkte Gespräche mit maßgeblichen Personen in dieser Angelegenheit, auf viele telefonische Kontakte und eine Reihe
von Schreiben
verweisen, die alle etwas ein klein wenig bewegt haben. So war das Treffen der GK-Vertreter mit dem Kanzler des Bistums und der Stadtverwaltung im vorigen Jahr
ein, so schien es wiedermal, endgültiger Schritt zur Projektbeendung. Leider zeigte es sich nach fast einem Jahre, in dem wir es immer wieder mit
positiven Signalen zu tun hatten, daß die polnischen (bürokratischen) Mühlen langsamer mahlen, als wir es uns vorstellen können.
Eine weitere Vertagung der Denkmalausführung ins kommende Jahr wurde erforderlich, weil die zentrale Koordinationstelle in Warschau bürokratische Bedenken anmeldete.
Zwar haben wir sofort reagiert (Telefongespräche, ein ausführliches Begründungsschreiben), leider ist die Angelegenheit noch heute in der Schwebe.
Da half auch eine uns alle sehr bewegende Beschreibung der Gleiwitzer Zustände 1945 durch den Historiker des Gleiwitzer Museums, die dort
beschriebenen Beisetzungen der auf 1500 geschätzen
Zivilopfer in vielen Massen- und Einzelgräbern auf dem ganzen Stadtgebiet keine Würdigung durch diese Behörde. Genauso, wie ein Schreiben der Gleiwitzer Pfadfinder,
die sich unserem Gedanken der Erstellung eines Denkmals in einem Brief an die Stadtverwaltung angeschlossen haben.
Nach Rücksprache mit der deutschen Kriegsgräberfürsorge, nach Gesprächen und Korrespondenz mit dem für Polen verantwortlichem Leiter und seinem Mitarbeiter
welcher die Umbettungsarbeiten am alten Friedhof, Coseler Straße beaufsichtigt hat, sind wir jetzt in einer erneuten Gesprächsphase mit der
Warschauer Behörde um dort einen endgültigen Bescheid zu erlangen.
In diesem Zusammenhang sind die weiter andauernden Verzögerungen durchaus nicht erfreulich aber, so hoffe ich, doch verständlich.
KM (2004)
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70 Jahre unseres Paul-Gerhard Fabians
welchem wir alle an diesem Tage gratulieren, ihm einen wunderschönen Geburtstag und noch viele Jahre in bester Gesundheit wünschen!
Der hier so nachdenklich schauende Mann, Dr. Gerhard-Paul Fabian, wurde vor genau 70 Jahren, am 28. April 1938 in Gleiwitz geboren. Da war Petersdorf, die Gutstraße, sein Revier. Viele Gleiwitzer erinnern sich: Dort stand die alte Kirche an der Toster Straße, da war der Kindergarten der Hedwigsschwestern und nur einen guten Steinwurf weiter die imposante, neue St. Bartholomäus-Kirche. Doch Er hatte nur eine ganz kurze, unbeschwerte Jugend, dann kam der Krieg, dessen Ende und schwierige Zeiten auf die Bevölkerung zu.
Gerhard erlebte sie und die darauf folgenden Jahre wie viele Gleiwitzer auch. Es wurde eine strenge Zeit und man mußte sich umgewöhnen.
So wie alle, denen eine direkte Vertreibung erspart blieb, besuchte er die polnische Volksschule (für alle Gleiwitzer: die Nr. X auf der Hegenscheidtstraße) und ging dann zielstrebig seinen Weg ins Erwachsenenalter.
Dann kam für Ihn der Moment, in dem er einen neuen Anfang, außerhalb der alten Heimat wagte.
Mit seiner Frau Adelheid baute er sich eine neue Existenz auf und lebt heute in Rheinland-Pfalz.
Doch seine damalige Heimat lebt weiter in Ihm und Er gedanklich in ihr. Er hat sich schon jetzt für sie verdient gemacht, denn seit vielen Jahren publiziert er in der Zeitschrift "Oberschlesien" seine Erinnerungen und die Nachkriegsgeschichte des Heimatslandes. Aber nicht nur damit. Er ist auch seit vielen Jahren aktives Mitglied unseres Vereins, des Gleiwitzer Kreises, in dem er heute schon im Vorstand mitwirkt.
In diesem Sinne sind wir alle, die Mitglieder und der Vorstand, an diesem Tage gedanklich bei Ihm und wünschen Ihm nochmals das Allerbeste für seine kommenden Lebensjahre.
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Der GK in der Presse
Noch zu bearbeiten...
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Die Studienreisen des GK
Die Reise 2005
Mit dem Gleiwitzer Kreis unterwegs: Köln - Goldberg / Zlotoryja - Breslau - Oppeln -
Gleiwitz - Reichenberg / Liberec - Köln
Montag 13.06. In Köln, Essen, Hannover und Braunschweig nahm der
ORS Bus die 27 Reiseteilnehmer des GK auf und erreichte ohne Stau und bei zügiger Grenzkontrolle in Forst relativ zeitig
Goldberg an der Katzbach für eine Zwischenübernachtung. So konnten wir bereits bei einem Abendbummel durch die
Innenstadt die wichtigsten Baudenkmäler aufsuchen und am nächsten Morgen
Dienstag 14.06. Gleich bis
zum 1. Halt auf der Strecke nach Gleiwitz starten. Wahlstatt / Legnickie Pole, dem Schlachtfeld von 1241. Die Besichtigung der
barocken St. Hedwigskirche an dieser historischen Stelle war lohnenswert wegen ihrer interessanten architektonischen Gliederung
des Inneren und den gut erhaltenen Fresken – darunter die Auffindung der Leiche von Heinrich II. durch seine Mutter,
der Hl. Hedwig. Für Breslau war außer der Mittagspause am Ring nur der Besuch von Universität und
Jahrhunderthalle geplant. Zufällig erlebten wir hier bei einer Konzertprobe die hervorragende Akustik dieses imposanten Baus.
Der 3. Halt in Oppeln. Zu Fuß suchten wir Spuren in dieser Stadt, als sie Residenz der schlesischen Piasten war,
als sich im 19. Jahrhundert ein neuer industrieller Aufschwung anbahnte, als sie später Hauptstadt der Provinz Oberschlesien
und nach 1945 Sitz der Woiwodschaft wurde. Gleiwitz / Gliwice: Bereits zum 5. Male sind wir im „Diament Plaza“
untergebracht und können an 4 vollen Tagen „alte Eindrücke verstärken, neue hinzugewinnen“ und auch
außerhalb von Gleiwitz individuelle Vorhaben verwirklichen. Mittwoch 15. 06. Nachmittags erleben wir beim
Besuch des DFK in Gleiwitz Birkenau / Brzezinka traditionelle oberschlesische Gastfreundschaft und zeigen gleichzeitig unsere
Verbundenheit mit den in Gleiwitz lebenden Landsleuten – eine der Aufgaben, die sich der GK
gestellt hat. Donnerstag 16.06. Charakteristisch für die diesjährige Stadtrundfahrt ist das gezielte
und terminierte Anfahren von wenigen ausgewählten Punkten, die bislang aus mangelnder Zeit bzw. Kenntnis einer gegebenen
Möglichkeit zu kurz gekommen waren. Da ist z.B. das Aufsuchen des jüdischen Friedhofs und des historischen
Hüttenfriedhofs, speziell des Funkraums mit seiner Geschichte am Sender, der alten Wehrkirche in Petersdorf, des Waldbads
und des Flughafens. Nach 4-stündigem Aufarbeiten der Stadtgeschichte geht es am Polytechnikum und an den Instituten
(vormals unsere Schulen!) zurück ins Hotel mit einer Menge aus der Vergessenheit herausgeholten Erinnerungen.
Freitag 17.06. Als Ziel für die heutige Exkursion hatten wir das Kattowitzer Schlesien ausgewählt, um das oberschlesische
Industriegebiet näher kennen zu lernen. So konnte die Teilnahme an den Gedenkfeiern in Ruda für die Lagertoten in Zgoda
(die Presse hat vorher und nachher ausführlich darüber berichtet) zugesagt und mit eingebaut werden. Es war ein
denkwürdiges Ereignis! Samstag 18.06. Ein völlig freier Tag. Sonntag 19.06. Abschied von
Gleiwitz. Bei traumhaftem Sommerwetter beginnt der Rückweg durch die idyllische Landschaft Böhmen-Mährens bis Liberec
(Reichenberg), hier 2 Übernachtungen. Montag 20.06. Eine Panoramarundfahrt um Reichenberg zwischen Iser- und
Jeschkengebirge, eine fachkundige Führung durch die Reichenberger Altstadt und ein „Böhmischer Abschiedsabend“
rundeten diese insgesamt erlebnisreiche Reise in die schlesische Heimat ab. Dienstag 21.06. Heute geht es nun nach
dem Grenzübergang Tschechei-Deutschland Station um Station bis Köln sich herzlich voneinander verabschiedend zum Teil
mit der Absicht, in Kontakt zu bleiben.Magda Roggel
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Rückblick auf die Reise 2004
Wie schon in den Jahren zuvor lag ein interessantes und ausgewogenes Programm vor, so daß
die 30 Teilnehmer in einer Altersspanne zwischen 30 und 82 Jahren auch dieses Mal wieder voll auf ihre Kosten kamen.
Die meisten Tage verbrachten wir natürlich in Gleiwitz, frischten alte Kindheitserinnerungen auf, wurden
aber auch der satzungsgemäßen Aufgabenstellung des GK voll gerecht, nämlich die Verbindung zur
alten Heimat aufrechtzuerhalten und zu einem Ausgleich mit Polen beizutragen. Zum festen Programmpunkt gehört
immer ein Treffen mit einem deutschen Freundschaftskreis (DKF); diesmal besuchten wir unsere Landsleute in Patschin.
Es ist schon beeindruckend, welche Lebensfreude man bei diesen Menschen antrifft, die vor allem aufgrund ihres
Deutschtums ein schweres Leben hinter sich haben. Wer wollte, konnte sich am 25.06. einer Abordnung des GK
anschließen, die zur Übergabe eingegangener „Zeitzeugenberichte“ über die ersten Monate
des Jahres 1945 in die Villa Caro eingeladen war. Anwesend seitens der Stadt war der Museumsdirektor L. Jodlinski und
der Historiker und Autor B. Tracz, sowie ein Vertreter des „Instituts des nationalen Gedenkens“
IPN in Kattowitz B. Warzecha. In einem aufschlussreichen Gespräch betonten sie die Bitte um weitere Zusammen-
und Aufarbeit der Geschichte unserer gemeinsamen Stadt. Hochinteressant war für alle Teilnehmer
eine „Grenzfahrt“, d. h. um das Gebiet und die Umgebung von Gleiwitz-Beuthen-Hindenburg, unter der
hervorragenden Führung von David Smolorz. Der Grenzverlauf zu Polen, der sich infolge der Abstimmung nach dem
ersten Weltkrieg ergab, war den meisten von uns in seiner komplexen Verästelung so genau nicht bekannt. Zeitgeschichtliche
Erkenntnisse ergaben sich auch im Verlauf unserer Reise durch den Besuch einer Reihe von Schlössern wie
beispielsweise Klitschdorf, Moschen oder das durch die Widerstandsbewegung gegen Hitler bekannt gewordene Schloß
Kreisau, die Schlossruine der Familie von Eichendorff in Lubowitz, das Anwesen Gerhart Hauptmanns neben den erwähnenswerten
Kirchen und Klöstern in Rauden, am St. Annaberg, in Schweidnitz (Friedenskirche) und im Riesengebirge die Kirche Wang.
Hier im Riesengebirge fand unsere Reise einen erholsamen Ausklang. Von Hirschberg aus starteten wir eine Rundfahrt,
die uns wieder einmal mehr die Schönheiten unserer schlesischen Landschaft nahe brachte. Die Wanderer unter uns konnten
dem Reiz nicht widerstehen die Schneekoppe zu ersteigen und hatten dabei das Glück, eine herrliche Aussicht zu
genießen. Ach, genießen durften wir Tag um Tag die Spezialitäten unserer oberschlesischen Küche.
Magda Roggel
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